Die Glasarbeiten Winfried Wunderlichs wirken ob ihrer in sich ruhenden Körperlichkeit künstlerisch wie handwerk-lich abgeklärt. Darin zeigen sich zwar seine Ausbildung als Designer sowie jahrelange handwerkliche Erfahrung, indes erlaubt dies keine Schlussfolgerungen auf das Gesamtschaffen. Alles andere als festgelegt zeichnet es sich durch eine Vielfalt aus, in der die Glasgestaltung lediglich eine, wenngleich wesentliche Facette bildet.
Architekturbezogene Glasgestaltung, Designprojekte, plastische Arbeiten, darunter mit enormen Dimensionen für den Außenraum sowie Malerei, zeugen von einer Offenheit, die seine Kreativität auf verschieden Weise stimuliert.
Das gestalterische Tun Winfried Wunderlichs ist somit durch permanente Bewegung charakterisiert, in der sich bildkünstlerische Formen, Design und Handwerk zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlicher Ausprägung durchdringen.
Konnten wir an früheren Arbeiten das Ausprobieren nach verschiedenen Richtungen hin feststellen, ist gegenwärtig die Verdichtung der Aussage in zwei Grundrichtungen erkennbar. Einmal trachtet Wunderlich danach, über den malerischen Einsatz der Farbe Stimmungswerte auszudrücken und findet zu zeichenhaften, pointierten grafischen Strukturen auf der Oberfläche. Zum Anderen erhalten die Objekte ihre assoziative Ausstrahlung durch die optisch sinnliche Darstellung von Prozessen und Mythen. Dies geschieht ausschließlich mit dem Glas immanenten ästhetischen Qualitäten. Immer haben wir den Eindruck, Bewegungsabläufe würden in ihrer Entwicklung für den Bruchteil eines Augenblicks angehalten, gleichsam eingefroren in eine gläserne Fassung. Die mit Bedeutung aufgeladene bildnerische Form wird als künstlerisches Anliegen Wunderlichs im Glas signifikant. Bei beiden Arbeitsweisen wie auch in den übrigen genannten Aufgabenbereichen stellt Wunderlich sich stets mit ganzem Engagement seiner künstlerischen Verantwortung.